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Wendehälsereien-betr.: Leserbrief zu Wendehälsereien (auch in der taz-Berichterei) ohne Bezug auf eine spezifische taz-Ausgabe

Leserbrief zu Wendehälsereien (auch in der taz-Berichterei) ohne Bezug auf eine spezifische taz-Ausgabe:

Das schreibt sich so schönklingend daher: „Wendehälse“, sieht ab vom Blick auf unsere eigenen Wendehälsereien. Mir geht dazu ein Gedichtlein von Hermann Peter Piwitt durch den Sinn, das dieser - 34jährig - 1969 veröffentlichte:

NACHLESE

Wieder in Berlin

bin ich

zu spät

zur Revolution.

Alles ist schon passiert

im Fernsehen

statt dessen blühen die Linden

und meine Lokale find ich

von Rebellen besetzt.

Mit den schönsten rechnet schon

die Filmwirtschaft.

Alles spricht vom Heiraten

Freunde beugen vor und werden seßhaft

mit Medizinerinnen.

Scheidungen ziehen sich hin

alte Affären werden

von Lochschwägern gesegnet.

Die Hinterhöfe setzen Taubenkrusten an

von Toten liest man wieder

unter „Lokales“.

Langsam versteift sich die Lage

zur Idylle.

Aus Straßenschlachten gingen

zu allem entschlossene

Gastronomen hervor.

Aber für morgen, wenn ihr

mit zwofünf einsteigt

Genossen, Freunde

rechnen wir wieder stark

mit euren Söhnen.

(1968)

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