: Übergang in der Adalbertstraße?
■ Ost-Berlin entscheidet über Öffnung der Mauer nach SO36 / SPD befürwortet Grenzübergang an der Adalbertstraße, AL will einen Übergang an der Köpenickerstraße
Zwei neue Grenzübergänge nach Ost-Berlin werden möglicherweise demnächst an der Kreuzberger Adalbertstraße und der Köpenicker Straße eröffnet. Dies berichtet die AL -nahe Baustadträtin Franziska Eichstädt auf einer Versammlung von Kreuzberger Bürgergremien. Direkt an der Adalbertstraße befindet sich - wie allgemein bekannt ist der Kinderbauernhof am Mauerplatz, dessen Idylle durch den Grenzübergangsverkehr bedroht würde. Vor zwei Monaten sind, wie berichtet, Verhandlungen zwischen den Betreibern von Kinderbauernhof, Backsteinfabrik und dem Bezirk gescheitert.
Der Senat habe den Bezirk in einem Schreiben davon unterrichtet, daß man nun wegen dieser beiden Straßen mit Ost-Berlin verhandele, sagte Frau Eichstädt. Daraufhin hätten sich die AL-Vertreter im Bezirksamt für die Köpenicker Straße, die SPD-Vertreter für die Adalbertstraße entschieden. Der Senat habe dann erklärt, wo Übergänge geöffnet werden und wer sie benützen dürfe, entscheide Ost -Berlin allein, der Bezirk habe kein Mitspracherecht.
Die Senatskanzlei bestätigte auf Anfrage, daß man mit Ost -Berlin wegen einer Reihe neuer Maueröffnungen verhandele und dabei auch eigene Vorschläge einbringe. Einzelheiten wollte man wegen des laufenden Verfahrens nicht nennen. Bis jetzt gibt es 22 Übergänge, davon vier in Kreuzberg.
Auf der Bürgerversammlung rief der geplante Mauerdurchbruch an der Adalbertstraße eher Heiterkeit als Protest hervor. Kreuzberg brauche mehr Übergänge, die Schlesische Straße sei überlastet, hieß es. Allerdings sollten diese dann nicht für Autos, sondern ausschließlich für Fußgänger und Radler sein.
esch
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