Nebel für Karl Marx

■ UEFA-CUP: FC Karl-Marx-Stadt überrascht / Probleme für BRD-Teams

Berlin (taz) - Eines wird sich der FC Karl-Marx-Stadt für sein UEFA-Cup-Rückspiel gegen Juventus Turin mit Sicherheit wünschen: dicken, fetten Nebel, gerade so, daß eben noch Fußball gespielt werden kann. Während sich ein dichter, weißer Schleier langsam über das Stadio Comunale von Turin senkte, wurden die letzten im Cup verbliebenen DDR-Kicker immer aufmüpfiger. Angetrieben vom überragenden Rico Steinmann gingen sie sogar durch Wienhold in Führung, und erst als sich der Nebel in den letzten Minuten unversehens lichtete, kam Juventus durch Tore von Schillaci (82.) und Casiraghi (88.) doch noch zu einem kanppen 2:1-Sieg.

Eng wird es auch für die BRD-Teams. Bremen kann sich trotz des 3:2 in Neapel keinesfalls sicher fühlen, problematisch wird es für Stuttgart (0:1 in Antwerpen) und den HSV (1:0 gegen Porto durch von Heesen), besonders knifflig aber für den 1. FC Köln. Trotz einiger guter Chancen gingen die Kölner beim Roten Stern Belgrad vor 80.000 Zuschauern im Sturmwirbel der Gastgeber förmlich unter und konnten von Glück sagen, daß es bei den beiden Toren des Serbo-Schwaben Savicevic (er wuchs in der Nähe von Stuttgart auf) blieb. Skepsis auch bei Kapitän Pierre Littbarski: „Da dieser Gegner immer für ein Tor gut ist, müssen wir schon vier machen.“