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Daimler statt Trabanten!

Es hagelt gute Ratschläge von West nach Ost  ■ M A U E R B L I C K

Elf Millionen Visa wurden bisher in DDR-Ausweise gestempelt

-und etwa ebensoviele wohlgemeinte Ratschläge von West nach Ost heimgezahlt: Wozu Trabis bauen, wo es doch Mercedes gibt, fragt Daimler-Chef Edzard Reuter. Der Aufbau einer weltmarktfähigen Autoindustrie in der DDR sei Ressourcenverschwendung. Niedersachsens Albrecht verspricht bei Wegfall der Visumpflicht für Westler drei Milliarden D -Mark Tourismuseinnahmen. Der ehemalige ständige Vertreter Klaus Bölling schlägt regelmäßige Konsultationen zwischen beiden Regierungen vor, und sein Nachfolger Günther Gaus fordert dringend eine Deutschlandkonferenz, zu der neben DDR und BRD auch die Alliierten geladen werden sollen. Mischnick empfiehlt der DDR einen Volksentscheid zum Wahlgesetz, sein pfälzischer Parteifreund Brüderle gar eine gesamtdeutsche Olympiamannschaft, und Bundestagspräsidentin Rita warnt mutig und mütterlich vor übereilten Wahlen drüben: Die neuen Gruppen müßten sich erst organisieren. Der DGB will die unabhängigen Gewerkschaftsgruppen fördern - Westgeld hätten die KollegInnen jenseits der Mauer jedoch abgelehnt. Die Aktionsgemeinschaft Nordsee möchte enger mit DDR -Umweltgruppen zusammenarbeiten. Bewußte Bürger von drüben werden mit einer Million Einkaufspässen ausgestattet, um ökologisch zu konsumieren. Ab Samstag werden auf der Ostsee zwischen Wismar und Rostock nach Travemünde Schiffe kreuzen. Auch Kaffeefahrten seien vorgesehen, wird gedroht.

smo

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