: SONNTAG
Viele Informationen über Japan, die uns im Westen erreichen, basieren auf längst überholten Klischees. So schreiben Peter Spry-Leverton und Peter Kornnicki über das typisierte Bild des japanischen Geschäftsmannes: „Seine schrägstehenden Augen sind so schmal, daß dafür ein winziger Pinselstrich genügt, seine Brillengläser sind so unmodern, daß sie schon antik wirken. Selbstverständlich ist im heutigen Japan der so karikierte Geschäftsmann fast so schwer zu finden wie der schwertschwingende Samurai ode der Kamikaze-Pilot, obgleich auch sie noch immer als klassische Karikaturen auftauchen. Ähnliches gilt für unser normales Japanbild eines Beton- und Asphaltdschungels, in dem es von angepaßten 'Workaholics‘ auf dem Weg zu ihren Kaninchenstallwohnungen nur so wimmelt. Es mag ein Körnchen Wahrheit in all diesen Bildern stecken, aber letzlich sind sie irreführend und dem Verständnis alles andere als dienlich“ (Japan“, vgs-Verlag, 1989). Einen Versuch, die Japaner zu verstehen, unternahm auch Günter Ederer mit seiner Reportage Wir sind die größten..., die das ZDF um 19.30 Uhr zeigt.
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