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Klischees bedient-betr.: " 'Prostitroika' und Kondomtausch beim Hurenball", taz vom 18.11.89

betr.: “'Prostitroika‘ und Kondomtausch beim Hurenball“,

taz vom 18.11.89

„Prostitroika“ sind die Beine des schwulen Conferenciers Lila R., Vorüberlegungen zum Outfit der Frauen, schlechte Witze und die Smokings der Herren, „die gar nicht unangebracht waren“, Zitate vom einzigen Zuhälter und falsche Infos über den Männerstrip, garderobiert mit allzu bekannten Bildern des Berliner Hurenballs.

Ganz klar, es kann sich nur um den „soliden“ Voyeusen -Frauen-Blick einer sich anstellenden taz-Redakteurin handeln. Gitta-Düpertiefthal anschafft es ohne Anstrengung und vermutlich gegen taz-Entgeld in ihrem halbseitigen Artikel Nullinformationen über die politischen Forderungen der Huren zu liefern, genauso wie der Hurenkongreß in Nürnberg eine Woche vorher nicht erwähnenswert war.

„Prostitroika“ war nämlich die politische Losung der Gruppe „Satt I,1“ Sex-Arbeiterinnen Theatertrupp und international, die mit Prawda und Wodka Gorbachov zum Mauerabriß der Doppelmoral, zur Durchlässigkeit der Grenzen zwischen „Soliden“ und Huren und zu Glasnost gegenüber den Arbeitsbedingungen der Prostituierten aufhämmerte und sichelte: Prosnost! Es ist matratzen- und positionshinweisend, wenn Gitta in Verhütungsfunktion für die taz, die auch ungern Nutten und ihre Politik zu Schrift kommen läßt, Re-cherchier-la-Femme journalistische Arbeit nicht auf sich nimmt und lieber über Netzstrumpf, Gummi und Stöckel schreibt, um herrschende Klischees zu bedienen.

In Straps und Grips

SATT I, Berlin 30

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