: Bremer Republikaner machen mobil
■ Am Samstag soll ein Landesverband gegründet werden / Ort noch unklar
Am kommenden Samstag wollen die Republikaner einen Landesverband in Bremen gründen. Etwa 100 Mitglieder erwartet der Landesbeauftragte Bodo Buschmann zu dieser Taufe, von der zur Zeit noch nicht feststeht, wo sie stattfinden soll. Ursprünglich wollten die Reps in die Findorffer Kneipe „Zum Minister“. Doch dort will man davon nichts mehr wissen. „Wir hatten zur Freimarktszeit eine Anfrage, wobei nicht klar war, was das für eine Veranstaltung werden sollte“, erklärte die Besitzerin der taz. „Ich habe dann abgesagt, weil wir
Samstags erst um 17 Uhr öffnen.“
Ganz anders schildert Buschmann den Deal um den Raum. Am 23.11. habe er noch im „Minister“ zu Mittag gegessen. Da sei ihm der Termin ausdrücklich noch einmal bestätigt worden. Auf Druck von Sozialdemokraten, die öfter in dem Lokal verkehrten, hätten die Wirtsleute dann abgesagt. In der Parteizentrale der SPD wußte man gestern abend nichts von angeblichem Druck oder bevorstehendem Parteitag. Seit man im „Minister“ öfter rechtsradikale Gruppen beobachtet habe, sei das Lokal weitge
hend gemieden worden.
Die Einladung, die Buschmann seinen Getreuen geschickt hat, datiert vom 14.11.1989. Dort ist noch von kostenloser Saalbenutzung im „Minister“ die Rede und von Schnitzel mit Fritten für elf Mark neunzig. Buschmann selbst glaubt mittlerweile auch nicht mehr an die Veranstaltung in der Findorffer Kneipe. Er hat inzwischen einen Alternativstandort, den er erst am Samstag morgen bekannt geben will. Die Reps werden sich also voraussichtlich um 10 Uhr in der Findorffstr. 114 treffen. ma
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen