Wissenschaft mit Energie

■ Unterstützung des Senats „nicht zufriedenstellend“

Politiker setzen oft auf schnelle Lösungen, doch zumeist sind das die „wissenschaftlich falschen“ - so begründete Uni -Rektor Jürgen Timm bei der Eröffnung der Tagung „Energieforschung im Lande Bremen“ das Interesse der WissenschaftlerInnen an einer langfristig angelegten Grundlagenforschung. Doch nicht nur die, sondern auch die Perspektiven und Handlungsstrategien spielten eine Rolle auf der vom „Expertenkreis Energie“ einberufenen Tagung. Wissenschaftspolitisch geht es für Timm und seine Bremer Kollegen dabei auch um ein norddeutsches Forschungsgegengewicht zur Achse München-Stuttgart -Freiburg.

„Wir haben zum Handeln noch etwa 20 Jahre Zeit, jetzt ist zu überlegen, in welche Richtung wir die risikominimierenden Strategien einschlagen wollen.“ Peter Hennicke, Mitglied der En

quetekommission des deutschen Bundestages zum Schutz der Erdatmosphäre, erläuterte, warum es der regionalen Vorreiter bedarf, die auch international nachweisen können, daß eine Reduzierung des Energieverbrauchs und damit des CO2 -Ausstoßes machbar. Hennicke, der auch Mitglied des Bremer Energiebeirats war, schätzte gestern vor der Presse die Möglichkeiten einer solchen Vorbildfunktion für Bremen als sehr hoch ein.

Für Uni-Rektor Timm („Lange Jahre war ich ein einsamer Rufer in der Wüste und die Politiker haben sich einen Dreck darum gekümmert“) setzt das allerdings voraus, daß der Bremer Senat mehr Unterstützung leistet. Die 500.000 Mark, die jetzt für den Betrieb des interdisziplinären Energie -Insitutes bewilligt sind, seien „überhaupt nicht zufriedenstellend“.

anh