Lückenhaft-betr.: "Nur Begleitgrün und Schallschutzkosmetik für den ICE" und "Lautloses Wellengetöse" (taz-special: Das Öko-Haus), taz vom 25.11.89

betr.: „Nur Begleitgrün und Schallschutzkosmetik für den ICE“ (Seite 9), „Lautloses Wellengetöse“ (taz-Special: Das Öko-Haus), taz vom 25.11.89

Die Behauptung, der ICE verbreite den Lärm eines Tieffliegers, kann keinesfalls stehengelassen werden. Durch Messungen bestätigt wurde die Prognose, daß der ICE mit seiner fahrplanmäßigen Geschwindigkeit von 250 km/h nicht lauter ist als ein herkömmlicher InterCity-Zug bei Tempo 200. Den Vergleich mit dem Tiefflieger halte ich für üble Propaganda. Nicht nachvollziehbar sind mir auch die Nachteile der „riesigen Tunnelunterhöhlung eines Mittelgebirgsausläufers“ sowie der „Durchschneidungen“ und „Durchquerungen“ einer parallel zur Autobahn A 3 geführten Bahntrasse.

Im zweiten Artikel wird über ein Gutachten „über geplante Hochhäuser am Berliner S-Bahnring“ und insbesondere „die Probleme der 16 2/3 Hertz-Frequenzen für den menschlichen Bioorganismus“ berichtet. Erstens sind die Hochhäuser nicht an der Ringbahn (S 4) geplant, sondern an der Stadtbahn (S 3), und zweitens fährt die Berliner S-Bahn überhaupt nicht mit Hertz, sondern mit 800 Volt Gleitstrom.

Insgesamt erscheint mir die Berichterstattung der taz zur Verkehrspolitik zu lücken- und fehlerhaft. Auf diesem wichtigen Feld steht der zwingenden Notwendigkeit des Umsteuerns wegen Waldsterben, Treibhauseffekt, steigenden Kinderunfällen etc. der Bau von vielen hundert Autobahn- und Straßenkilometern bei nur wenigen Bahnkilometern und ungebrochene Wachstumsraten der Kfz-Produktion entgegen.

Axel Schwipps-Jantzen, Berlin 19