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Wa(h)re Freundschaft

■ Neues Programm beim Blauen Montag im tik

Nicht nur Lieder, sondern auch andere Kurzweil, darüber hinaus etwas Festes und etwas Flüssiges für den Magen gibt es im Theater im Keller (tik) am Ernst-Waldau-Theater in Walle. Und obendrein noch das neueste Kulissen-Geplauder.

Conferencier Rolf B. Wessels liefert - was kann der Rezensent sich Schöneres wünschen? - vorab die Kritik gleich mit: „Wie hätte man uns früher in der Schule gesagt? Schönes Thema - leider verfehlt!“ Ja, die Auswahl der Lieder hält sich nur sehr vage an das Thema, und eine Struktur ist im Programm kaum zu erkennen.

„Dem Nachwuchs eine Chance!“ wurde im tik schon immer groß geschrieben. Das heißt konkret: Viele Beiträge stammen von Schülern der dem Theater angeschlossenen Schauspielschule. Da ist die Aufregung vor der Premiere dann so groß, daß es ausgerechnet beim Titel-Lied („Wahre Freundschaft darf nicht wanken“) Probleme mit dem Text gibt. Unangenehm, da es im Keller keinen Souffleurkasten gibt. Aber das Publikum ist freundlich-verständnisvoll und hilft aus.

Von den Beiträgen der zehn Mitwirkenden sollen zwei ausdrücklich erwähnt werden, die Höhepunkte darstellten. Das waren Wiebke Wendt und Christina

Bahr mit „Wenn die beste Freundin mit der besten Freundin...“ sowie Ruth Wolkowski mit „Flieg nicht so hoch, mein kleiner Freund“, von Gudrun Lange, Wiebke Wendt und Bernd Poppe, wie es im Programm heißt, „unterstützt“, d.h. einfallsreich und gekonnt stumm begleitet.

Essen und Trinken sind diesmal nicht dem Thema (das ja, wie oben gesagt, ohnenhin verfehlt ist) angepaßt, sondern der Jahreszeit: Glühwein und „Plumm un Klütjen“. Und Neuigkeiten aus dem Theater („Was das Publikum schon immer mal wissen wollte“) gab es während der Conference gratis dazu: Ja, Bernhard A. Wessels (das ist der Pianist, der die Lautstärke seines Instruments und seiner Stimme noch nicht immer richtig koordiniert) und Rolf B. Wessels, der Chefdramaturg des Theaters, sind miteinander verwandt. Der eine ist der Sohn des anderen. Und die Chefin des Hauses, Ingrid, mit dem Künstlernamen Andersen, hat sich endlich entschlossen, wieder ihren richtigen Namen zu tragen und heißt jetzt Waldau, was für die Zukunft manche Mißverständnisse vermeiden helfen wird.

Kurzweil am Montagabend, bis weit ins nächste Jahr hinein (nur an den Feiertagen fällt es aus).

Berni Kelb

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