: RAF bekennt sich
■ „Wir haben Alfred Herrhausen hingerichtet“ / Polizei durchsucht 150 Wohnungen in Darmstadt - erfolglos
Berlin (taz) - Seit gestern sind auch die letzten Spekulationen um die Urheberschaft des tödlichen Anschlags auf den Chef der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen, beendet. In einem längeren Bekennerbrief, unter anderem an die taz, begründet das „RAF-Kommando Wolfgang Beer“, warum sie den Chef der Deutschen Bank „hingerichtet“ haben.
„Durch die Geschichte der Bank zieht sich die Blutspur zweier Weltkriege und millionenfacher Ausbeutung und in dieser Kontinuität regierte Herrhausen an der Spitze dieses Machtzentrums der deutschen Wirtschaft; er war der mächtigste Wirtschaftsführer in Europa“.
Nach Auskunft ihres Sprechers Förster geht die Bundesanwaltschaft davon aus, daß das Bekennerschreiben „authentisch“ ist. Auch sechs Tage nach dem Attentat blieb die Großfahndung der Polizei erfolglos. Am Montag abend durchsuchte die Polizei auf Anweisung der Bundesanwaltschaft einen ganzen Wohnkomplex in Darmstadt, weil angeblich einer der Verdächtigen dort gesehen worden war. Die Aktion erwies sich jedoch als Fehlschlag. Auch die Zellen von 26 Strafgefangen wurden durchsucht. (Siehe Dokumentation Seite 5)
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