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Taxi nach Treptow

■ Verkehrssenator Wagner (West) traf Verkehrsstadtrat Manow (Ost) Bald gemeinsame Fahrpläne für die U-Bahn und „Taxen-Wechselverkehr“

Die neue Reisefreiheit für Westberliner wird, so Verkehrssenator Wagner (SPD) gestern, für den Verkehr zwischen Ost- und West-Berlin eine „schwierige Lage“ schaffen. Nach einem Treffen mit seinem Ostberliner Amtskollegen, dem Verkehrsstadtrat Günther Manow, konnte Wagner aber nur wenig konkrete Lösungen nennen. Bis zum Jahresende versprach der Senator nur eins: Abgestimmte Fahrpläne von BVG (West) und BVB (Ost), die mitsamt Karten und Tafeln „gemeinsam“ gedruckt werden sollen.

Weil DDR-Bürger ab Januar nicht mehr gratis mit der BVG fahren dürfen, muß „kurzfristig“, so der Senator, auch über die Tarife gesprochen werden. Eine „gegenseitige Anerkennung“ von Fahrscheinen im grenzüberschreitenden Verkehr soll „denkbar werden“, so Wagner vorsichtig. Der Senat will der Ost-BVB vorab schon mal ein Geschenk machen und fünf Behindertentaxis „zur Verfügung stellen“. Für den Taxiverkehr erwartete der Senator noch in diesem Jahr eine „Übereinkunft“. Sie soll den „gegenseitigen Wechselverkehr“ der Droschken ermöglichen.

Experten beider Seiten sollen nun darüber sprechen, wo weitere Verkehrsverbindungen geknüpft werden können, zu Wasser und zu Lande. Wann weitere Bahnhöfe an den Ost-Berlin unterquerenden U-Bahnstrecken eröffnet werden und wann diese Bahnhöfe auch dem Ostberliner „Binnenverkehr“ dienen können, blieb gestern offen. Offen bleibt auch, wann die U-Bahn wieder bis zum Potsdamer Platz fahren kann.

Die BVB-Ost nutzt diesen Bahnhof - das erfuhr Wagner von Manow - zur Zeit als Abstellplatz. „Voraussichtlich“ ablehnen wird Ost-Berlin die „Durchfahrt“ von Autos durch das Brandenburger Tor, wenn es eines unbestimmten Tages geöffnet wird. Diese „museale Einrichtung“ könnte, so hörte Wagner, vom Verkehr gestört und beschädigt werden.

Der Verkehrssenator kehrte etwas enttäuscht aus Ost-Berlin zurück. Erst im Verlaufe des eineinhalbstündigen Gesprächs mit Manow erfuhr Wagner, daß sein Amtskollege „für eine Vielzahl von Fragen nicht zuständig“ ist. So sei die S-Bahn der Reichsbahn und damit dem Ostberliner Verkehrsminister unterstellt. Wann es ein Treffen zwischen Wagner und dem DDR -Verkehrsminister geben wird, ist noch offen.

hmt

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