piwik no script img

Asyl - An den Petitionsausschuß des Deutschen Bundestages, Bonn

An den Petitionsausschuß des Deutschen Bundestages, Bonn

Der Petitionsausschuß möge den folgenden Beschluß fassen: Der Petitionsausschuß des Deutschen Bundestages empfiehlt dem Deutschen Bundestag bei der Bundesregierung auf eine Umbenennung des Bundesbeauftragten für Asylangelegenheiten in Bundesbeauftragter gegen Asyl zu drängen. Begründung:

Am Wochendende vom 24. bis 26.11.89 besuchte ich ein Seminar, welches sich mit der Thematik Asylrecht, Flüchtlinge in Deutschland und ihre Lebenssituation beschäftigte. Im Rahmen dieses Seminars besichtigte eine Gruppe, zu der auch ich zählte, das Aufnahmelager in Zirndorf bei Nürnberg.

Die Lebensbedingungen dort sind mit der Würde des Menschen nicht vereinbar. Zum Beispiel leben 24 Personen auf einem Zimmer in der Größe eines Klassenraumes, gibt es keine Verschließmöglichkeit für private Dinge und eine Toilette für ca. 100 Menschen.

Im Rahmen der Führung erfuhren die TeilnehmerInnen, daß der Bundesbeauftragte für Asylangelegenheiten gegen alle Anerkennungsbescheide, die AsylbewerberInnen vom Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge erhalten, prinzipiell beim Verwaltungsgericht Klage erhebt.

Ich sehe in dieser Maßnahme einen Versuch, die ohnehin durch abschreckende Maßnahmen (Beschränkung der Bewegungsfreiheit, Sammelunterkünfte, Arbeitsverbot) physisch und psychisch labilen Flüchtlinge zu einer Abreise zu bewegen. Auch wird durch diese Maßnahme des Bundesbeauftragten für Asylangelegenheiten das im Grundgesetz verbriefte Asylrecht, beseitigt durch den Bescheid des Bundesamtes auf Anerkennung, pervertiert.

Um dieses vor der Öffentlichkeit darzustellen und die eigentliche Aufgabe dieses Beauftragten herauszuheben, lege ich ihnen diese Petition vor.

Werner Thiel, Greven

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen