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Papst im Ozonloch

■ Erste Umweltcharta der katholischen Kirche

Vatikanstadt (afp/taz) - Erstmals hat die katholische Kirche eine Umweltcharta vorgelegt. Papst Johannes Paul II. fordert darin das „Recht auf eine sichere Umwelt“ und will dieses Recht in die Charta der Menschenrechte aufgenommen wissen. In dem Papier wird die mangelnde Achtung gegenüber der Natur kritisiert, die „Ausbeutung der Ressourcen“ und eine „fortschreitende Verschlechterung des Lebensstandards“. Zugleich würden neue chemische, bakteriologische und biologische Waffen entwickelt, welche die „natürlichen Gleichgewichte verändern“. Auch die zunehmende Zerstörung der Ozonschicht wird in dem Papier gegeißelt. Die ökologische Krise mache die „dringende moralische Notwendigkeit einer neuen Solidarität deutlich, besonders in den Beziehungen zwischen den Entwicklungsländern und den hochindustrialisierten Länder“. Es dürfe von den weniger industrialisierten Ländern nicht verlangt werden, daß sie restriktive Umweltnormen beschließen, wenn die Industriestaaten diese nicht selbst anwenden. Zugleich dürften die Entwicklungsländer aber nicht die Fehler der Industriestaaten wiederholen. Am Ende steht die Botschaft der Kirche: „Die moderne Gesellschaft wird für das ökologische Problem keine Lösung finden, wenn sie nicht ihren Lebensstil ernsthaft überprüft. Einfachheit, Mäßigung, Disziplin und Opfergeist müßten das Leben eines jeden Tages prägen.“ Amen.

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