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Preisverfall

 ■ E R E I G N I S D D R

Die Preise fallen: Angefangen hatte es mit Trompeter Ludwig Güttler, der letzte Woche seine Nationalpreise zurückgab. Vorgestern schrieb der Leipziger Maler Heisig an Modrow mit der Bitte, ihm die Nationalpreise 2. (1972) und 1. Klasse (1978) wieder wegzunehmen und in Jungkünstlerstipendien umzurubeln. Auch Opernsänger Theo Adam rümpft über seinen „Stern der Völkerfreundschaft“ jetzt die Nase, und Schriftsteller Martin wird sein ehrenwertes Altmetall der Regierung retour schicken. Fragt sich, wo die Herren Künstler ihr Gewissen in den letzten Jahren hatten. Oder waren sie so in ihr Werk vertieft, daß sie von der „Degeneration“ (Martin) ihrer Staatsmänner keine Ahnung hatten?

Es war einmal - die Freie Deutsche Jugend: Seit Sommer verlor der Jugendverband der DDR 750.000 Mitglieder. Die verbleibenden eine Million Jugendlichen werden durch die letzten Korruptionsfälle schwer gealtert sein. Zu allem Überfluß wurde die FDJ auch nicht zum runden Tisch eingeladen.

Kein Streik in Rostock: Die Hafenarbeiter zogen ihren Aufruf zurück. Er sei „in Erregung“ geschrieben worden. Voll Erregung wurde auch der Name Zonengrenze von den amtlichen Hinweisschildern Schleswig-Holsteins worden. Minister Franz Froschmeier hält die Bezeichnung für nicht mehr zeitgemäß.

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