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Musik heute abend in der Schauburg:

■ „Loose Tubes“

Was ein Musik-Instrument ist, ist immer noch nicht endgültig geklärt. Die einen schwören Stein und Bein, daß ein Disketten-Laufwerk, ausgestattet mit ein, zwei Kippschaltern eines sei. Andere betonen das voluminöse Pfeifen ihres Marshall-Turms und die unausweichliche Wucht, die elektrische Gitarren und Kirchenorgeln vereint. Dritte schwärmen von den prickelnden Klangperlen, die aus den stählernen Gedärmen eines hochglanzpolierten Flügels aufsteigen, wenn dem unbewegten Genius die Fingerlein unmerklich auf die Tasn plopsen, oder vom samtigen Sägen einer Geige, die eine feingliedrige Saitenstreicherin klingen läßt. Sie alle mögen recht haben, doch sind sie auf einer hohen Stufe im Prozeß der Zivilisation angelangt. Ursprünglich gab es zwei Instrumente, das Herz, das klopfte und die Kehle, aus deren Schreien sich Melodien bildeten. Daher sind auch heute noch die Musikinstrumente, die sich auf die Qualitäten des Herzschlags und des Schreis beziehen, Schlagwerk und Blasinstrumente, zu einer Intensität des Ausdrucks in der Lage, vor der sich andere Instrumentalfamilien nur verbeugen könnten. Davon zehren Bandd Loose Tubes, deren Instrumentarium im wesentlichen aus schwingendem Blech besteht. Lebendige Tradition des Jazz, wüstes Improvisieren, fröhliches Schwingen, Lachen, Tanzen, Singen.

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