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FCKW-Verzicht ist schneller möglich

■ Umweltbundesamt verweist auf Alternativen zu dem Ozonkiller

Berlin (dpa) - Ein Verzicht auf die Verwendung ozonschädigender Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) ist schneller möglich als erwartet. In fast allen Anwendungsgebieten gibt es heute Alternativen zu FCKW und Halonen, so daß neue Produktionsanlagen sofort auf Ersatzstoffe umsteigen und Altanlagen in wenigen Jahren umgestellt werden können. Das geht aus einem umfangreichen Bericht des Umweltbundesamtes (UBA) Berlin mit dem Titel „Verzicht aus Verantwortung“ über Maßnahmen zur Rettung der Ozonschicht hervor, der am Montag von Bundesumweltminister Töpfer und UBA-Präsident von Lersner vorgestellt wurde.

Töpfer sieht durch den Bericht das auf den parlamentarischen Weg gebrachte Verbot von FCKW in Spraydosen bis Ende 1990 und von FCKW in Schaumstoffen und Kältemitteln bis Ende 1992 bestätigt. Töpfer sprach von „ambitionierten Terminvorgaben“, die Teil einer Novellierung des Chemikaliengesetzes werden sollen. Durch knappe Termine müsse die Entwicklung von Ersatzprodukten „provoziert“ werden.

In Montreal wurde 1987 eine FCKW-Verbrauchsreduzierung von 50 Prozent weltweit bis 1999 vereinbart. 50 Staaten haben sich bislang dazu verpflichtet, das „Montrealer Protokoll“ einzuhalten. FCKW und Halone werden bei der chemischen Reinigung, der Kunststoffschäumung, in Spraydosen als Treibgas, bei der Kälteerzeugung (Kühlschränke und Klimaanlagen) und als Feuerlöschmittel verwendet. Lediglich bei den Spraydosen konnte bisher in Gesprächen mit der Industrie die Reduzierung um 95 Prozent erreicht werden. Der FCKW-Verbrauch sank bei den Aerosolen von 26.000 Tonnen (1986) auf 2.000 Tonnen in diesem Jahr.

Ein sofortiger Verzicht wäre bei den Treibgas-betriebenen Fanfaren möglich, betont der UBA-Bericht. Schätzungsweise 100 Tonnen Aerosole werde jährlich bei der 1. und 2. Bundesliga in die Luft geblasen. Lediglich Berlin untersagte bislang das Mitbringen von FCKW-haltigen Gasdruckfanfaren.

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