: TU-Sonderprogramm umstritten
■ Studenten fordern mehr Geld für Reformprojekte / 19,8 Millionen Mark zusätzlich für die TU / Finanzverwaltung bemängelt Dauerstellen für Frauenbeauftragte
Die Verteilung des Sonderprogramms zur Verbesserung der Studiensituation an der TU ist noch in einigen Punkten umstritten. Es handelt sich um Einzelposten aus insgesamt 5,5 Millionen Mark, die der TU im Jahre 1990 zusätzlich zur Studienverbesserung, zur Frauenförderung und der Forschungsförderung zufließen sollen. Über den Haushalt 1990 wird am Mittwoch der Akademische Senat der Hochschule und am Donnerstag das TU-Kuratorium entscheiden. Von seiten der Wissenschaftssenatorin Barbara Riedmüller (SPD) hieß es bislang, unterschiedliche Auffassungen zum Haushalt und die Vergabe der Sondermittel gebe es nur an der Freien Universität.
Die Finanzverwaltung, die im Kuratorium vertreten ist, bezweifelt, daß an der TU eine Koordinationsstelle für sogenannte Innovationstutorien und eine Angestellten-Stelle zur Planung von Lehre und Studium eingerichtet werden müssen. Bemängelt werden beispielsweise auch die Bezahlung von drei Dauerstellen für Frauenbeauftragte aus dem 1,5 -Millionen-Topf für Frauenförderung und eine Stelle für die Kooperation zwischen TU und DGB aus den Forschungsförderungsmitteln.
Aus dem 63-Millionen-Sonderprogramm für Berliner Hochschulen kommen der TU 19,8 Millionen Mark zugute. 1989 wurden 14,3 Millionen fest verplant; 1990 sollen 5,5, Millionen zusätzlich zum regulären TU-Haushalt hinzukommen. Der Entwurf für den Gesamthaushalt 1990 von ursprünglich 670 Millionen Mark mußte aus Sparsamkeitsgründen zurückgezogen und mit jetzt 634 Millionen Mark neu gefaßt werden. Das sind 2,3 Prozent mehr als in diesem Jahr. Dem steht ein Zuwachs von 3,3 Prozent des gesamten Berliner Haushalts gegenüber.
Gestern forderten Sprecher studentischer Studienreformprojekte mehr als die vorgesehenen 2,7 Millionen Mark für „Studienprojekte im engeren Sinne“. Der TU-Kommission für Studium und Lehre lägen Anträge von 105 wissenschaftlichen Mitarbeitern und studentischen Hilfskräften vor, weitere 60 würden erwartet. Sie alle zu finanzieren, würde 7,0 Millionen Mark kosten. Hinzu kämen Sachmittel. Unter anderem erhoffen sich die Studenten durch eine „institutionalisierte“ studentische Studienreform eine Möglichkeit zum ständigen „Konflikt mit den vorherrschenden Studienstrukturen“.
Die Studenten forderten ferner, die Kommission für Studium und Lehre „mindestens zur Hälfe mit Studenten“ zu besetzen. Zur Zeit ist die Kommission drittelparitätisch mit Professoren, wissenschaftlichen Mitarbeitern und Studenten besetzt.
dpa
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