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„Die größten Böcke zu Gärtnern machen“

■ Die V-Leute in der AL sind wohl „abgeschaltet“, aber immer noch da / Pätzold sprach im VS-Ausschuß über AL-Bespitzelungen

Innensenator Pätzold hat personelle Konsequenzen aus der „Totalüberwachung“ der AL gezogen. Als erstes soll der Leiter der Spionageabteilung Osswald in die Wüste geschickt werden. Seine Stelle fiel letzte Woche einer amtsinternen Umorganisation zum Opfer, der Chefspion wurde ins Kraftverkehrsamt gesteckt. Herr „I.“, so sein Name im Bericht der Projektgruppe VS, hat gegen seine Versetzung aber Einspruch erhoben. Statt einer Versetzung strebt er zur Zeit das Amt eines Personalrats im VS an. Seine CDU-Freunde wollen ihn gar befördert sehen. Sie wollen den Mann - der im Auftrag Lummers 1984 zehn Monate brauchte, um nach 234 Berichtseiten das vorgegebene Ergebnis zu treffen: AL „verfassungsfeindliche Ziele“ - als Vizechef des Landesamtes gekrönt haben. Pätzold dazu in der gestrigen Sitzung: „Die größten Böcke sollen zu Gärtnern gemacht werden.“ Anderen VSlern, die am „unermeßlichen Schaden für den Rechtsstaat“ (Pätzold) und am „deutlich gewordenen Mißbrauchstatbestand“ (VS-Chef Schenk) beteiligt waren, steht die Versetzung noch bevor. Die Forderung von SPD-Ausschußmitglied Lorenz lautet, bestimmte Bereiche des VS ebenso wie die P-Abteilung der Staatsanwaltschaft aufzulösen. Aus dem düsteren Kreis der Kumpane herausgelöst, sollen die einzelnen Mitarbeiter „dem Selbstreinigungsprozeß vernünftiger Gespräche zugeführt werden“. Der BAT-vergütete „under cover agent“ wurde im Gegensatz zu den Pauschalisten des Amtes 1988 aus der AL abgezogen. Daß die zwölf V-Leute ebenfalls die AL verlassen haben, konnte VS-Chef Schenk nicht beteuern. Er versicherte nur, daß es keine Berichte über die AL an das Landesamt mehr gebe.

wg

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