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Medienrummel Olympiade-betr.:"Es schaut immer ein nacktes Bein heraus", taz vom 5.12.89

betr.: „Es schaut immer ein nacktes Bein heraus“, taz vom 5.12.89

Ehe Volker Kluge seinen Wendehals in Richtung Profisport und Olympiade in Berlin ausrichtet, fordern wir ihn auf, erst mal zu den jahrelangen Menschenversuchen mit Anabolika und anderen Medikamenten an DDR-Leistungs- und HochleistungssportlerInnen Stellung zu nehmen. Es waren Kinder dabei. Für die Sportschulen wurden SchwimmerInnen nach Fußlänge herausgesucht. Die Anabolika wurden ihnen als angebliche Vitaminpräparate eingeflößt. Wieviel DDR -SportlerInnen haben ins Gras gebissen, waren psychisch und physisch fertig? (...) Und nun konzentriert man sich auf eine Olympiade in Berlin 2000 oder 2004. Ist die Olympiade 1936 vergessen worden?

Olympiade als Medienrummel und Geschäft der Sportartikelindustrie. Was ist da noch Völkerverbindendes dabei, wenn sich die geistlosen Anabolikasportbabys von Ost und West zum Wettkampf treffen? Sportkämpfe als Völkerverständigung - was für ein Zynismus! (...) Die Firma Schering beziehungsweise die gesamte pharmazeutische Industrie des Westens freut sich über das Olympiageschäft.

Verena Schultz, Gerda Müller-Henniges, Berlin 36

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