piwik no script img

Schreyer für ein neues Stromkonzept

Angesichts der veränderten Situation in der DDR hat die Westberliner Umweltverwaltung ein neues Konzept für die umstrittene Stromtrasse vorgeschlagen. Die Stromlieferungen aus dem Bundesgebiet seien nach den bisherigen Plänen „gar kein Verbund, sondern nur eine Einbahnstraße“, sagte AL -Umweltsenatorin Schreyer gestern. Anstelle des geplanten 380-Kilovoltnetzes soll daher ihren Vorstellungen zufolge der Strom nun in einer 110-Kilovolt-Kabelvariante direkt in das Netz der Bewag eingespeist werden. Auf diese Weise könnte die energiepolitische Zusammenarbeit mit der DDR gestärkt werden. Frau Schreyer räumte jedoch ein, daß es in der Wirtschaftsverwaltung Kritik an ihrem Konzept gebe. Das neue Konzept der Senatorin sieht eine Verringerung der Berliner Anschlußleistung von 1.000 auf 400 Megawatt vor. „Die überschüssige Leistung von 600 Megawatt kann der DDR zum Beispiel zur Einspeisung in den Berliner Ring angeboten werden“, sagte Frau Schreyer. Die DDR hätte somit einen „Spielraum“, ihre umweltverschmutzenden Braunkohlekraftwerke zu modernisieren. Die Kosten dieser Lösung bezifferte die Politikerin auf 250 bis 300 Millionen Mark gegenüber 320 bis 370 Millionen Mark für die 380-Kilovolt-Variante.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen