: Atomausstieg ja, aber keine Bedingung
■ Niedersächsiche Grüne bestätigten KandidatInnen und stritten um Koalition
Die Landesliste der niedersächsischen Grünen für die Landtagswahl im Mai 1990 ist bei der Wiederholungswahl von der Landesdelegiertenkonferenz am Sonntag in Hannover bestätigt worden. Alle 36 Listenplatzinhaber wurden in einer Blockwahl mit großer Mehrheit erneut aufgestellt. Die Wiederholung war notwendig geworden, weil ein Parteimitglied die Aufstellung der Landesliste im Oktober in Oldenburg beim Landeswahlleiter kritisiert hatte.
Ausschlaggebend war, daß damals nicht alle Delegierten von ihren Kreisverbänden in gehei
mer Wahl nominiert worden waren. Bei der Wiederholungswahl verzichteten die 120 Delegierten auf eine erneute Vorstellung der insgesamt 36 Listenbewerber.
Mit großer Mehrheit war zuvor nach einer heftigen Debatte ein Antrag des Kreisverbandes Lüchow-Dannenberg abgewiesen worden. Darin wurde gefordert, daß vor einer erneuten Wahl der Landesliste der Stopp sämtlicher Atomanlagen in Gorleben zur Bedingung für die angestrebte Koalition mit der SPD erhoben werden müsse. Die Spitzenkandidatin der Grünen, Thea Dückert,
wies Vorwürfe als Unterstellung zurück, wonach sie nicht mehr zum Ausstieg der Atomenergie stehe. Sie verwies auf den Beschluß vom Juli, bei einem entsprechendem Wahlergebnis ohne herausgehobene Prüfsteine, sondern mit dem gesamten Wahlprogramm in Koalitionsverhandlungen mit der SPD zu treten.
Bis zum März soll ein Aktionsprogramm zur Deutschlandpolitik vorliegen. Zahlreiche Positionen der Grünen, etwa zur Friedens-, Verkehrs-, Wirtschafts-und Umweltpolitik müßten überarbeitet werden.
dpa
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