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„Verdächtige Spuren“

■ Die Mordfälle Weimar und Winter, 20.15 Uhr, ARD

Um die Morde an zwei jungen Mädchen und drei Frauen ging es vor zwei Jahren in Verhandlungen vor dem Landgericht Fulda. Das eine war der Prozeß gegen Monika Weimar, die des Mordes an ihren Kindern Melanie und Karola für schuldig befunden wurde, das andere der Fall Helmut Vogel, der des Mordes an der dreiköpfigen Familie seiner Verlobten angeklagt war, aber freigesprochen wurde. Innerhalb von 14 Tagen mußten die Schwurgerichtskammern unter demselben Vorsitzenden Richter ihre Urteile, gestützt einzig auf Indizien, fällen.

„Ich will zeigen, wie fragwürdig Indizienprozesse sind und welche Rolle die völlig überschätzten Gutachter darin spielen“, erklärt die Frankfurter Filmemacherin Helga Dierichs, die durch ihre ruhigen und präzisen Fernsehreportagen bekannt wurde. Es geht in diesem Fernsehbericht aber auch um den Einfluß der Rechtsanwälte und die Frage, welchen Gang Gerichtsverfahren nehmen, wenn die Verteidigung nach allen Regeln der juristischen Kunst einen bestmöglichen Beistand leistet. So war umgekehrt unmittelbar nach dem Prozeß gegen Monika Weimar seitens einiger Prozeßbeobachter heftige Kritik an der Verteidigung laut geworden, der die Erfahrung in großen Strafprozessen sichtlich fehlte.

Die Autorin: „Nur ganz clevere Anwälte sind in der Lage, die Glaubwürdigkeit der Herren Gutachter zu erschüttern.“ Ein solcher Anwalt war zweifellos der viel zu früh verstorbene Sebastian Cobler, der im zweiten hier untersuchten Indizienprozeß einen Freispruch für seinen Mandanten erreichte. Anhand beider Fälle soll die Entstehung von Indizien und Verdachtsmomenten, die Verteidigungsstrategie und der mühsame Weg der Wahrheitsfindung nachgezeichnet werden.

Ks

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