: DDR goß Öl ins Feuer
Beim jahrelangen Gemetzel zwischen Iran und Irak sahnten auch die devisengeilen Schieber der SED kräftig mit ab: Die Ostberliner Firma IMES fungierte als Drehscheibe für den illegalen Schmuggel von Schießpulver und Sprengstoff aus Schweden in den Iran. Die IMES gehörte zum weitverzweigten Firmengeflecht des derzeit in West-Berlin inhaftierten Ex -DDR-Staatssekretärs Alexander Schalck-Golodkowski. Seit eine Bürgergruppe bei Rostock ein bisher geheimes Waffen und Munitionsdepot der IMES enttarnt hat, wird die Firma immer wieder mit dem internationalen Waffenhandel in Verbindung gebracht, ohne daß bislang Details nachgewiesen wurden. Bei ihren Recherchen stieß die taz auf Dokumente der schwedischen Zollpolizei, die erstmals IMES-Geschäfte mit Kriegsmaterial belegen. Schwedische Fahnder erforschen seit fünf Jahren die verschlungenen Pfade eines europäischen Sprengstoffkartells, das beide Parteien des Golfkrieges belieferte. Nun wollen die Schweden gerne Schalck -Golodkowski verhören. Denn zwischen 1981 und 1985 wurden in 25 Operationen mindestens 576 Tonnen militärische Explosivmittel schwedischer Herkunft über die IMES in den Iran verschoben. Mehr über die Kanäle der 40 brisanten Güterzugwaggons auf Seite 9
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