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K O M M E N T A R Widerliche Spar-Idee

■ Radio Bremen nimmt den Schwächsten ihr Programm weg

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk hat einen Programmauftrag: Bildung, Information, Kommunikations-Interessen von Minderheiten... Die Rundfunk-Gebühren werden pauschal eingezogen, damit das Medium nicht auf das Niveau von „Brot und Spiele“ herabsinken muß.

Nun sind die Programm-Chefs von Radio Bremen bei ihrer Suche nach neuen Spar-Möglichkeiten als erstes auf „Biz Bize“ gestoßen. Diese Kommunikations-Ecke der ausländischen MitbürgerInnen hat die schwächste Lobby, die Spar-Idee hat System - ein reichlich widerliches.

Naheliegend wäre es, aus der Spar-Not eine Tugend zu machen: Warum kann Radio Bremen die Sendezeit nicht einfach für die spezifischen sozialen Kommunikations-Interessen zur Verfügung stellen? Ohne aufgeblähten Verwaltungs-Wasserkopf, ohne hochbezahlte Abteilungsleiter und Direktoren, einfach als offenes Bürger-Radio? Das ist nicht denkbar, weil es revolutionär wäre. Das Beispiel könnte Schule machen. Da spielt der Sender lieber billige Musik in der Zeit. Bis das dem von Privat-Sendern so gleich ist, daß niemand mehr einsieht, warum man Rundfunk-Gebühren zahlen soll.

Klaus Wolschner

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