: Kohl in Dresden-betr.: "Kohlsches Bad in schwarz-rot-goldener Menge", "Dresden: Tor geht auf - Umtausch", taz vom 20.12.89
betr.: „Kohlsches Bad in schwarz-rot-goldener Menge“, „Dresden: Tor geht auf - Umtausch 1:3“, taz vom 20.12.89
Was ist die jetzt vom BRD-Imperialismus endgültig durchgedrückte Abschaffung des „Zwangsumtausches“ anderes als die legale Ausplünderung der DDR? Und zwar in einer Dimension, angesichts derer sämtliche Schalk-Sowieso -Skandale nur noch putzige Kleinigkeiten sind! Das schönste dabei ist, daß auch diese zweite große Aktion zur Zerstörung der DDR-Wirtschaft nach dem (wo)manpowermäßigen Ausblutenlassen mittels der Übersiedlerei - schlichtweg als „Hilfe für die DDR“ verkauft wird...
Bernd Mainer, Eppelheim
Schwarzrotgoldene (Wiedervereinigungs-)BRD-Fahnen schwenkend, begrüßten freundliche DDR-BürgerInnen in Dresden den BRD-Kanzler Kohl.
Da werden sich doch die freiheitlich, demokratisch, grundordentlich gesinnten BRD-BürgerInnen nicht lumpen lassen und deshalb beim Besuch des Ministerpräsidenten Modrow, Ende Januar 1990 in diesem unserem Lande, mindestens doppelt so viele „Wider die BRDigung der DDR“, schwarzrotgoldene DDR-Fahnen schwenkende Menschen zusammenströmen.
Jetzt, wo unser Kanzler, angesichts der wöchentlichen Demos in der DDR sogar den „Druck der Straße“ lobpreist, wird er auch bei dieser Begrüßungszeremonie für die prominenten „Landsleute von drüben“ sein Kanzlerlächeln aufsetzen und alldem seinen christdemokratischen „urbi et orbi-Segen“ nicht versagen. Also: Bitte keine Gewalt.
Karl-Heinz Klaiber, Würzburg
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