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Schwund an Freiheit

 ■ D O K U M E N T A T I O N

In den Kündigungsschreiben, die sie am Montag an den kanadischen Besitzer der Zeitung, David Radler, und den neuen Herausgeber, Jehuda Levy, sandten, heißt es:

„Trotz aller Versprechungen, einschließlich des Versprechens, die Unabhängigkeit der Redaktion aufrechtzuerhalten und den Charakter der Zeitung nicht zu ändern, hat es in den letzten Monaten einen starken Schwund in der Unabhängigkeit der Redaktion gegeben, zusammen mit einem Angriff auf die redaktionelle Linie, die das Blatt seit seiner Gründung verfolgt hat. Die beiden leitenden Redakteure (Ari Rath und Erwin Frenkel), die dem Blatt im letzten Jahrzehnt vorgestanden haben, waren gezwungen, ihre Posten zu verlassen, und dies wegen Eingriffen, die ihren Status sowie den der gesamten Redaktion untergraben haben. In der Atmosphäre, die dadurch entstanden ist, kann ich meinen Pflichten nicht länger ordentlich nachkommen, und ich habe in der Praxis keine Aktionsfreiheit mehr. Ich habe nicht einmal mehr die Freiheit des Denkens, die unumgänglich ist, wenn ich der Zeitung, ihrer Sache, den Lesern und den Prinzipien des Berufs treu bleiben soll.“

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