: Pressefreiheit in Nöten
■ Jahresbilanz des Presseinstituts: Morde an Journalisten in Südamerika, Repression und Festnahmen in Südafrika und China
London (dpa) - Das Internationale Presse-Institut (IPI) sieht in vielen Ländern immer noch große Gefahren für die Pressefreiheit. Das schlimmste Beispiel sei Kolumbien, wo mindestens 40 Journalisten in den vergangenen zwei Jahren getötet worden seien. Besonders schwer getroffen sei die Tageszeitung 'El Espectador‘ in Bogota, von der vier Angestellte im Lauf des Jahres 1989 getötet wurden. In Peru, so stellt das IPI weiter fest, befinden sich die Medien im Kreuzfeuer zwischen den Terroristen des „Leuchtenden Pfades“, der Armee und rechtsgerichteten paramilitärischen Gruppen. Dagegen sieht das Institut eine deutliche Verbesserung der Pressesituation in Paraguay nach der Absetzung des Diktators Alfredo Stroessner. In Südafrika seien allein in den fünf Wochen vor den Wahlen im September mehr als 100 Journalisten in Haft genommen worden. Auch in China habe sich die Pressesituation drastisch verschlechtert. Ein „absurdes“ neues Gesetz verbietet jegliche Kontakte zwischen ausländischen Reportern und chinesischen Staatsbürgern in Peking. Negativ erwähnt wird auch der iranische Mordaufruf gegen den englisch-indischen Schriftsteller Salman Rushdie. Der Autor der Satanischen Verse müsse sich immer noch versteckt halten. Unter den europäischen Ländern wurde die Türkei besonders angeprangert. 1989 seien dort 132 Ausgaben von linksgerichteten Publikationen konfisziert worden. 26 Journalisten befänden sich gegenwärtig in Haft.
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