: Fünf Häuser in Bonn besetzt
■ Protest gegen die Wohnungsnot / Luxusmodernisierung statt sozialem Wohnungsbau
Bonn (taz) - In Bonn sind gestern insgesamt fünf leerstehende Häuser zeitweise besetzt worden, um gegen die akute Wohnungsnot in der Bundeshauptstadt zu protestieren. In einer Erklärung zur Besetzung des der Stadt gehörenden Hauses in der Meckenheimer Allee wurde darauf verwiesen, daß die Stadt statt eines sozialen Wohnungsbaus eine Luxusmodernisierung anstrebe. Gefordert wurde „Wohnraum zu erschwinglichen Preisen“, damit „nicht nur Bonzen und Politiker, sondern auch Menschen mit wenig Geld hier wohnen können“.
Zu einem Polizeieinsatz kam es nicht; Mitarbeiter der Stadt fanden bei einer Begehung in den zwei städtischen Häusern lediglich Plakate vor, die Besetzer hatten das Haus bereits verlassen. Die Wohnungsnot in Bonn wird auch nach den Angaben des Sprechers der Stadtverwaltung als deutlich problematischer als in anderen Städten eingeschätzt.
Seit 12. Dezember halten Mitarbeiterinnen und Bewohnerinnen des überfüllten Bonner Frauenhauses ein zur Renovierung anstehendes Gebäude besetzt. Gespräche mit der Stadt haben bislang zu keiner Einigung geführt. Die Frauen haben inzwischen selbst mit den Renovierungsarbeiten begonnen und wollen in dem Haus bleiben, bis die Stadt Ersatzwohnraum zur Verfügung stellt. Sie werfen der Stadt vor, daß Frauen auch weiterhin bei ihren Mißhandlern bleiben müßten, weil die Frauenhäuser überfüllt sind.
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