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ANC kritisiert Ungarn

Johannesburg (ap) - Der südafrikanische Außenminister Roelof Botha hat bei seiner Rückkehr aus Ungarn am Freitag die Hoffnung geäußert, mit mehreren osteuropäischen Ländern schrittweise diplomatische Beziehungen aufzunehmen. Es gebe bereits erste Kontakte, sagte er auf dem Flughafen Johannesburg. Kooperation in Handel, Industrie und Tourismus würden zwischen beiden Staaten erörtert. Seine Regierung wolle Osteuropäer als Arbeitskräfte für die südafrikanische Wirtschaft anwerben.

Der Afrikanische Nationalkongreß (ANC) warf Ungarn vor, eine „rassistische Partnerschaft“ mit dem Apartheid-Regime eingegangen zu sein. Statt die Einwanderung weißer Arbeitnehmer zu fördern, sollte die Minderheitsregierung den Schwarzen eine bessere Ausbildung geben, heißt es in einer ANC-Erklärung. Der Generalsekretär des ANC, Alfred Nzo, warf Ungarn einen zynischen Betrug am südafrikanischen Volk vor. Noch vor zehn Tagen habe Budapest versichert, daß es keine Kontakte zur Regierung in Pretoria gebe.

Die ungarische Nachrichtenagentur 'mti‘ berichtete am Donnerstag, Botha und sein ungarischer Amtskollege Gyula Horn hätten die Aufnahme offizieller Beziehungen zwischen beiden Ländern vereinbart. Horn sagte, er habe Botha daran erinnert, daß Ungarn gegen jede Art rassischer, nationaler oder ethnischer Diskriminierung sei. Obwohl es daran festhalte, wolle Ungarn mit Südafrika einen Dialog aufnehmen.

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