: Beckett inszeniert Beckett
(ZDF, 22.40 Uhr) Der irische Dramatiker Samuel Beckett ist nicht mehr. Aus Anlaß seines Todes hat das ZDF eine Programmänderung vorgenommen. Becketts bekanntestes Theaterstück Warten auf Godot wird heute abend nochmals im Fernsehen zu sehen sein.
Bei der ZDF-Sendung handelt es sich um die Aufzeichnung einer Aufführung des Schiller-Theaters in Berlin. Samuel Beckett hatte das Stück 1974 selbst mit Horst Bollmann, Stefan Wigger, Klaus Herm und Carl Raddatz inszeniert.
Auch dieses Werk des mit James Joyce bekannten Iren ist „Endspiel“ um den heutigen Menschen, um Hoffnung und Hoffnungslosigkeit und um den Versuch die eigene Situation zu bewältigen - in der Clownerie.
Beckett hat das Theater und die Literatur dieses Jahrhunderts entscheidend mitgeprägt. Ausgehend vom klassischen Drama entwickelte er durch Vereinfachungen und Verdichtungen Formen, in denen sich die Absurdität menschlichen Daseins in geradezu handgreiflicher Einfachheit darstellt, obwohl dies alles andere als simpel gemacht ist. Wer es also noch nicht erlebt hat, dem sei heute abend ein Fernsehbesuch in Becketts Werkstatt namens Bühne empfohlen.
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