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Bonner Frauenhaus geräumt

Bonn (taz) - Ein seit dem 12. Dezember von Bewohnerinnen und Mitarbeiterinnen des Bonner Frauenhauses besetzes Gebäude ist gestern geräumt worden. Kurz nach neun Uhr hatte die Polizei mit einem großen Personalaufgebot das Gebäude weiträumig abgesperrt. Vor dem Haus empfing die Polizei eine größere Gruppe von SympathisantInnen, in den Räumen selbst fand sie nur acht Mitarbeiterinnen des Frauenhauses vor. Nach einer Personalienfeststellung wurden die Frauen wieder freigelassen. Ein anschließender spontaner Protestmarsch zum Wohnungsamt der Stadt verlief ohne Zwischenfälle. Die Frauen hatten das der Stadt gehörende Haus besetzt, um auf die Überfüllung des Frauenhauses hinzuweisen und dagegen zu protestieren, daß mißhandelten Frauen von der Stadt keine Wohnungen zur Verfügung gestellt würden. Damit seien die Frauen gezwungen, sich weiter ihren Peinigern auszuliefern, hatten die Frauen argumentiert. Verhandlungen über die Nutzung des leerstehenden Gebäudes durch die Frauen wurden von der Stadt abgelehnt, die Strafanzeige gestellt hatte.

Aus Protest gegen die Wohnungsnot in Bonn und aus Solidariät mit den Frauen war es am vergangenen Freitag zur zeitweiligen Besetzung von fünf anderen leerstehenden Häusern gekommen.

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