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Salvadors Guerilla ruft zu Verhandlungen auf

UNO-Generalsekretär Perez de Cuellar soll Frieden schaffen Katholische Kirche gegen Fortsetzung der US-Militärhilfe  ■  Aus Managua Ralf Leonhard

Nach einer militärischen und diplomatischen Weihnachtspause hat die FMLN am Donnerstag angekündigt, sie werde den UN -Generalsekretär Perez de Cuellar in künftige Friedensverhandlungen einschalten. In einem Kommunique des Oberkommandos heißt es, die Vermittlung des Generalsekretariats solle den „Frieden näherrücken“. Auch Präsident Alfredo Cristiani, der nächste Woche in die USA reist, wird den Kontakt mit Perez de Cuellar suchen.

Zur Dialogrunde in Costa Rica, die Mitte Oktober ergebnislos endete, hatte die Regierung einen Abgesandten des UNO-Generalsekretärs nur als Beobachter zugelassen. Erst auf dem jüngsten Gipfeltreffen der zentralamerikanischen Präsidenten im Dezember wurden Möglichkeiten für eine direktere Einschaltung der Vereinten Nationen geschaffen. Salvador Samayoa, ein Mitglied der Politisch-Diplomatischen Kommission der FMLN, kündigte vor wenigen Tagen in Mexiko an, daß eine Abordnung der Guerilla Mitte des Monats nach New York reisen werde. Wenn der UNO-Generalsekretär nach demselben Prinzip verfährt wie bei anderen Vermittlungsmissionen wird er beide Seiten getrennt anhören und dann selbst einen Vorschlag als Verhandlungsgrundlage unterbreiten.

In ihrem Kommunique richtet sich die FMLN auch an den Kongreß in Washington. „Es wäre verfehlt“, heißt es, das Eingeständnis Cristianis, daß Mitglieder der Streitkräfte den Mord an sechs Jesuitenpatres im vergangenen November begangen haben, zur Aufstockung der Wirtschaftshilfe zum Anlaß zu nehmen. Genausowenig dürfe eine endgültige Aufklärung des Verbrechens zur Steigerung der Waffenhilfe für El Salvador führen. Die Guerilleros hoffen vielmehr, daß die Mordtat zu einer Säuberung der Armee führe, wie sie sie schon lange fordern. Sie bieten eine Waffenruhe ab dem Zeitpunkt, da der Kongreß die Finanzierung der salvadorianischen Armee stoppt.

Auch die katholische Kirche hat sich gegen die Fortsetzung der Militärhilfe an das salvadorianische Regime ausgesprochen. „Diese Hilfe macht uns noch abhängiger von anderen Ländern und zerstört unsere Nation“, erklärte am Mittwoch Maria Julia Hernandez, die Chefin des erzbischöflichen Rechtshilfe büros.

Obwohl die militärische Aktivität nach der Großoffensive vom November deutlich abgeflaut ist und die FMLN in den letzten Tagen in San Salvador nur isolierte Ziele an der Peripherie angegriffen hat, verlängerte die Nationalversammlung am Mittwoch den Ausnahmezustand um weitere 30 Tage.

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