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Dementi aus Tirana

Belgrad/Athen (ap) - Unterschiedliche Berichte gab es am Wochenende über die Lage in Albanien, dem einzigen kommunistischen Land Europas, das noch nicht von der Reformwelle erfaßt worden ist. Die jugoslawische Nachrichtenagentur 'Tanjug‘, die am Freitag berichtet hatte, in Albanien sei praktisch ein Ausnahmezustand verhängt worden, meldete am Samstag, die an der Grenze erhältlichen Informationen deuteten auf „nichts Ungewöhnliches, nichts Besonderes“ in dem Nachbarland hin.

In den letzten Tagen hatten auch griechische Zeitungen über Demonstrationen und Verhängung eines Ausnahmezustands in Skoder, Albaniens zweitgrößter Stadt, und anderen Orten berichtet. Die amtliche albanische Nachrichtenagentur 'ata‘ meldete am Samstag, der einstweilige Geschäftsträger der italienischen Botschaft in Tirana, Paolo de Nicola, habe im albanischen Außenministerium erklärt, Berichte italienischer Medien über Unruhen in Albanien entsprächen nicht der Wirklichkeit.

Am Freitag hatte ein Mitglied des Politbüros der albanischen KP, Foto Cama, in einem Rundfunk- und Fernsehinterview die ausländischen Berichte als Verleumdung und Erfindung bezeichnet und erklärt, das Ziel sei klar, denn man wolle, daß in Albanien das gleiche geschehe wie in den anderen osteuropäischen Staaten.

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