: Warnstreiks in Poliklinik
In der DDR haben gestern mehrere tausend Beschäftigte mit Warnstreiks für mehr Demokratie demonstriert. Etwa hundert Mitarbeiter der Ostberliner Poliklinik „Robert Koch“ protestierten mit einem Warnstreik gegen die Zahlung von Überbrückungsgeldern an frühere Mitarbeiter des Staatsapparates und des Staatssicherheitsdienstes. In Gera legten Tausende für eine Stunde ihre Arbeit nieder und forderten die „konsequente Auflösung“ des früheren Amtes für Nationale Sicherheit, meldete die Ostberliner Nachrichtenagentur 'adn‘. In einem zweistündigen Warnstreik verlangten Beschäftigte des Metalleichtbaukombinates Plauen im Bezirk Karl-Marx-Stadt eine „schnelle Volksabstimmung über die Zukunft der DDR“. Die Wahlberechtigten sollten zwischen dem „Weiterbestehen einer souveränen sozialistischen DDR“ und der „Konföderation mit der Bundesrepublik Deutschland als vertraglich geregelter Staatenbund zweier souveräner Staaten“ entscheiden.
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