: Kissinger für Konföderation
Washington (afp) - Der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger hat die Alliierten aufgefordert, ihre Vorbehalte gegenüber der deutschen Wiedervereinigung aufzugeben. „Die Gelegenheit, ein wirklich neues internationales System zu errichten, darf nicht in einem Gewirr von bürokratischen Klauseln verloren gehen, mit denen alte Ängste maskiert werden“, schrieb Kissinger in einer Sonntagsbeilage der 'Washington Post‘. Als ersten Schritt einer Entwicklung zu deutscher und europäischer Einigung empfahl der Ex -Außenminister „die Ausarbeitung eines Zeitplanes für die Herstellung einer deutschen Konföderation mit einer gemeinsamen Außenpolitik innerhalb von zwei Jahren“. Die deutsche Wiedervereinigung entspreche wirtschaftlicher Logik. „Eine gemeinsame Wirtschaftspolitik ist unausweichlich, und eine gemeinsame Währung wird sehr bald folgen.“ Diese Tendenz werde seiner Ansicht nach von den bevorstehenden Wahlen in den beiden deutschen Staaten in diesem und dem nächsten Jahr vorangetrieben werden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen