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Arme Seeleute

Die Gewerkschaft ÖTV sieht für Seeleute „katastrophale Zukunftsaussichten“. Trotz guter Ertragslage in der deutschen Seeschiffahrt beabsichtigen die Reeder nach Ansicht der ÖTV, die Möglichkeiten des Zweitregistergesetzes voll auszuschöpfen. Einziger Zweck des Gesetzes sei es, den Reedern die Möglichkeit zu geben, Seeleute zu extrem schlechten Bedingungen zu beschäftigen, kritisierte die Gewerkschaft in Bremen.

Dem FDP-Vorsitzenden Manfred Richter warf die ÖTV vor, mit „Fantasiezahlen“ zu jonglieren. Richter hatte am Vortag eine positive Bilanz zum zweiten Schiffsregister gezogen und angegeben, am 30. September 1989 seien unter deutscher Flagge 15 321 deutsche Seeleute beschäftigt gewesen. Die ÖTV hingegen beruft sich auf die Seeberufsgenossenschaft, nach der Ende 1989 nur 13 364 Seeleute an Bord deutscher Schiffe fuhren.

dpa

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