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Chost-Offensive zurückgeschlagen

■ Kabul spricht von 600 Toten unter den Mudschaheddin / Mudschaheddin dementieren hohe Zahl / Die afghanische Regierung behauptet, 70 Prozent der Aufständischen kämpften nicht mehr

Islamabad/Kabul (afp) - In Afghanistan geht das Kräftemessen zwischen Kabuler Regierung und den von Pakistan aus operierenden Mudschaheddin weiter, während zugleich über eine Kontrolle der Vereinten Nationen nachgedacht wird, um weiteres Blutvergießen zu vermeiden. Radio Kabul zufolge haben Kabuler Regierungstruppen eine Offensive der Mudschaheddin auf die östliche Grenzgarnison Chost zurückgeschlagen. Dabei seien 585 Rebellen getötet worden, hieß es in einer am Montag in Islamabad empfangenen Meldung. Nach Angaben aus afghanischen Widerstandskreisen in der pakistanischen Hauptstadt hatte die Großoffensive auf das 35km entfernt von der Grenze zu Pakistan liegende Chost am Mittwoch begonnen. Es habe etwa 35 Tote und Dutzende Verwundete gegeben.

Unterdessen teilte die Regierung in Kabul mit, daß 70 Prozent der Mudschaheddin die Kämpfe eingestellt hätten, weil sie die Fortsetzung des Krieges nach Abzug der Roten Armee vor knapp einem Jahr für sinnlos hielten. Wie der Sprecher des Außenministeriums, Mohammad Naqib Sameer erklärte, kämpfen gegenwärtig noch rund 30.000 bis 40.000 Aufständische. Hunderte kleinerer Befehlshaber hätten entweder eine Waffenruhe mit den Regierungstruppen ausgehandelt, die Kämpfe beendet oder Kontakte zur Kabuler Führung aufgenommen. Sameer mußte jedoch zugeben, daß es der Regierung Nadschibullah noch nicht gelungen ist, bedeutende Kommandanten wie Ahmad Schah Massud zur Aufgabe zu bewegen. Selbst in Washington spricht man bereits davon, daß vier Fünftel der regionalen Befehlshaber der Mudschaheddin im Landesinnern ihre Kampfhandlungen entweder eingestellt oder reduziert hätten.

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