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Besuchsväter-Angebot

■ Katholisches Bildungswerk legt Programm vor

Was bedeutet es für die Menschen in Uganda, wenn bei uns der Kaffee billiger wird? Wie können sich „Besuchsväter“ nach einer Scheidung in ihrer neuen Rolle zurechtfinden? Welche Anstöße zur Befreiung der Frauen bieten biblische Frauengeschichten? Diese und andere politische und religiöse Fragestellungen behandelt das Katholische Bildungswerk in seinen Seminaren und Bildungsurlauben - zu entnehmen dem neuen Halbjahresprogramm für 1990, unter dem Motto „Eine Welt für alle“. Das heißt für die Programmmacher nicht nur Diskussion über Themen wie z. B. „Rüstungsexport - ein todsicheres Geschäft“ oder „Einkaufskorb und Welthandel“.

„Bedürfnis-und zielgruppenorientiert“, so Bernd Möllers, pädagogischer Leiter des Bildungswerkes, wendet sich das Programm besonders an sozial Benachteiligte. Hier sind insbesondere die Deutschkurse für Ausländer, speziell für Flüchtlinge und Asylbewerber, zu nennen. „Vor sechs Jahren fingen wir mit sechs Teilnehmern an“, so Möllers, „inzwischen unterrichten wir ständig 300 Leute in täglich neun Kursen in allen Teilen der Stadt.“ Die gemeinsame Finanzierung der Kurse aus Bundes-und Landesmitteln, aus ABM -Geldern und kirchlichen Zuschüssen ermöglicht es den Iranern, Tamilen, Vietnamesen, Ghanaern, Türken und anderen Ausländern, für 20 Mark ein halbes Jahr Deutsch zu lernen. Weitere Bildungsangebote sollen Asylbewerbern und Aussiedlern das (Ein-)Leben in der Fremde erleichtern. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Kursangebot für Frauen, beispielsweise „Bloß keinen Streit - Seminar zu einer weiblichen Streitkultur“ oder „Mein Leben ist wie ein fremder Fluß - Frauenleben in der Fremde“ für deutsche und ausländische Frauen. Auch an die Themen „Mitverantwortung im Betrieb“ und „Kirche und Gewerkschaft - eine schwierige Partnerschaft“ wagen sich die Katholiken zum Anlaß des hundertsten 1.Mai heran.

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