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■ Nach Wende in DDR hält Rias an seinem Programmauftrag fest / Mehr Frequenzen und Frühstücksfernsehen
Auch nach der politischen Wende in der DDR ist für den Rias Berlin nach Worten seines neuen Intendanten Helmut Drück der Programmauftrag noch nicht erfüllt. Die Medien in der DDR seien noch stark an die ehemalige Staatspartei SED gebunden, sagte Drück am Donnerstag bei seinem ersten Pressegespräch.
Der vom WDR nach Berlin gewechselte Rias-Chef nannte es töricht, wenn der Sender die bisherigen Verbindungen nicht weiter pflegen würde. Dies sei ein Pfund, mit dem man wuchern müsse. Der Rias verkörpere außerdem das US-Interesse „an unserer Stadt und unserem Land“. Künftig werde das einigende Band weniger der Verteidigungsgedanke, sondern eine Kultur- und Wertegemeinschaft sein.
Der Rias wurde nach dem Krieg als amerikanischer Sender eingerichtet, um, wie Drück sagte, die „Grundsätze pluralistischer Politik und Publizistik mit Leben zu erfüllen“. Für den aus dem Bundeshaushalt finanzierten Sender ist allerdings nie ein Programmauftrag schriftlich formuliert worden. Es gebe, so Drück, „ein aus der Tradition gewachsenes Programmverständnis“. Nur für das neue Rias -Fernsehen wurden Programmgrundsätze fixiert.
Drück präzisierte den bei seiner Amtseinführung in der vergangenen Woche formulierten „frequenztechnischen Sprung ins Bundesgebiet“. Der Rias „will keine dritte Bundesrundfunkanstalt werden“. Der Rias-Hörfunk wolle mit zusätzlichen Frequenzen von zwei Standorten im Bundesgebiet seine Reichweite in der DDR erhöhen und auch mehr Bundesbürger erreichen. Einer der Standorte sei Torfhaus im Harz. Im Fernsehbereich wolle Rias-TV mit anderen Sendern zusammenarbeiten. Drück nannte in diesem Zusammenhang ein gemeinsames Frühstücksfernsehen, Kooperationen im Dritten Programm und mit dem ZDF.
dpa
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