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Rederecht für runden Tisch?

■ Opposition will in der Volkskammer mitreden / Teilnehmer am runden Tisch rufen zur Gewaltlosigkeit auf

Ost-Berlin (dpa) - Der runde Tisch hat gestern die Volkskammer aufgefordert, auch seinen nicht im Parlament vertretenen Mitgliedern Rederecht einzuräumen. Weiter mißbilligten die Teilnehmer das Vorgehen der Regierung bei der Verfassungsänderung, die die Gründung von Unternehmen mit ausländischer Beteiligung möglich gemacht hat, und kritisierten die späte Vorlage des Entwurfs.

Überdies stimmte die Runde einem Vorschlag der Grünen Partei und der Grünen Liga zum Schutz des Grenzstreifens zwischen der DDR und der Bundesrepublik als Landschaftsschutzgebiet oder Naturpark zu.

Übereinstimmend lehnten die Teilnehmer nach der Stürmung der Stasizentrale jede Form von Gewalt ab. Auch Vertreter der Koalitionsparteien zeigten aber Verständnis für den Zorn der Bürger über die schleppende und zögerliche Auflösung des ehemaligen Sicherheitsdienstes und die zögerliche Beseitigung alter Machtstrukturen. Ein Sprecher des Neuen Forums forderte zu klären, wer die Tore des Gebäudekomplexes geöffnet habe. Die Tore seien von innen von Polizei gesichert worden.

Berichte zur Debatte am runden Tisch über Mediengesetz und möglichen Austritt der CDU aus der Regierungskoalition siehe Seite 6

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