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DDR: Keine AKWs, aber...

■ Direktor des Atomkombinats Lubmin spricht von Spekulationen/ Aber wenn schon Atomtechnik, dann nur bundesdeutsche

Berlin (dpa/taz) - Die DDR will vorerst keine Atomkraftwerke aus der Bundesrepublik kaufen. Entsprechende „Spekulationen“ entbehrten jeder Grundlage, erklärte der Direktor des AKW -Kombinats Lubmin, Reiner Lehmann, am Donnerstag beim Besuch von Umweltminister Töpfer in Lubmin.

taz und 'Welt‘ hatten berichtet, daß die bundesdeutsche Energiewirtschaft mit der DDR über die Lieferung von vier AKW-Blöcken Gespräche führt. Auch DDR-Wirtschaftsministerin Luft hatte diese Kontakte bestätigt. Lehmann meinte jetzt einschränkend, wenn sich die DDR zum Kauf von neuen Anlagen entschließen sollte, dann sollte modernste Technik erworben werden. Und die der BRD dokumentiere „gegenwärtigen Weltstand“.

Im Mittelpunkt des Töpfer-Besuchs standen Fragen der Sicherheit der veralteten vier Reaktorblöcke sowjetischen Typs in Lubmin. Töpfer vereinbarte die Einrichtung einer Kommission, die für dieses AKW eine Sicherheitsanalyse vornehmen soll. Der Minister machte deutlich, daß seine kritische Einschätzung zur Sicherheit der DDR-Atomanlagen eher gestärkt als geringer geworden sei. Er habe den Eindruck, daß sich auch die DDR-Seite dieser Sachlage bewußt sei. Der Minister wollte sogar Abschaltungen nicht ausschließen.

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