piwik no script img

Walt Disney und Wackersdorf

■ 1.Woche des ökologischen Films in Bremen

Kinder auf der Suche nach einem Platz zum Spielen kommen auf eine Idee: Sie werfen Münzen in eine Parkuhr und bemächtigen sich so einer freien Fläche. - Anfang der siebziger Jahre rückte die kranke Nordsee in den Blickwinkel von Umweltschützern und Öffentlichkeit. Was hat sich seither getan? - Der unüberbrückbare (?) Widerspruch zwischen Okonomie und Ökologie, der legendäre Wackersdorf-Widerstand und die Gefahren der angewandten Gentechnologie. - Das sind Themen, die die 1. Woche

des ökologischen Films in Bremen in Erinnerung rufen will. In Zusammenarbeit mit dem Ökomediainstitut in Freiburg wählte die Bremer Umwelt Beratung (BUB)sieben Filme aus, die den Zuschauer nachdenklich, vergnügt oder kritisch stimmmem

sollen. Parallel dazu gibt es ein Schulprogramm für Kinder und Jugendliche zwischen dritter und zehnter Klasse.

Umweltschützer müssen heute schon allerhand bieten, um sich Gehör zu verschaffen. Die latente, ständig fortschreitende

Zerstörung von Lebenressourcen ist als Thema aus der Mode gekommen. Nur noch neue Katastrophen haben eine Chance auf Schlagzeilen: Neue Ölteppiche, die Entdeckung einer weiteren grundwasserverseuchenden Giftdeponie und das Ozonloch im Sommerloch der Presse.

Initiativen und Umweltparteien haben sich etabliert, klagen aber zu Recht über mangelnden Zulauf und Auflösung der Initiativen-Basis. Resignation oder Stellvertreterbewußtsein? Grund genug, mal wieder (visuelle) Denkanstöße zu geben und immer noch aktuelle Probleme ins Gedächtnis zu rufen. Die Filme, zwischen 1955 und 1989 entstanden, versprechen einen kontrastreichen Überblick über 35 Jahre künstlerischen und kritischen Umgangs mit dem Thema Natur. Nachdenklich stimmt, daß von den sieben gezeigten Filmen vier älteren bis sehr alten Datums sind; bei den Veranstaltern war zu erfahren, daß Fernsehanstalten als Produzenten neuerer (langer) Filme diese noch nicht freigegeben haben. Beate Ram

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen