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„Pimpf! Wrack! Lümmel! Flasche!“

■ Eine Kostprobe aus Wehners Sprachschatz

35 Jahre lang hat Herbert Wehner im Deutschen Bundestag gesessen, die meiste Zeit auf der ersten Bank. Als Zwischenrufer ließ er sich von keinem übertreffen. Hier ein paar kleine Kostproben: Flegel, Strolch, Komödiant, Ehrabschneider, Dreckschleuder, Brunnenvergifter, Heuchler, Toffel, Schwätzer, halbe Portion, Pimpf, Wrack, Lümmel, Flasche, Weihnachtsmann, Gartenzwerg.

Konrad Adenauer nannte er „Hitlers Nachgeburt“, den Berliner CDU-Abgeordneten Wohlrabe „die Übelkrähe“, den frommen Erhard Eppler einen „Pietcong“. Der CSU -Reichsfreiherr von und zu Guttenberg mußte sich „Guttenzwerg“ titulieren lassen, der CDU-Mann Todenhöfer „Hodentöfer“. Den Vizepräsidenten des Bundestages, Richard Jäger, einen Feind der Pornographie und Freund der Todesstrafe, nannte er „Glied-ab„- und „Kopf-ab„-Jäger.

Weitere Kostproben aus dem parlamentarischen Schaffen des eloquenten Politikers: „Nehmen Sie wenigstens die Hand aus der Tasche, Sie Taschenspieler!“ ermahnte er den CDU-Mann Dr. Abelein. „Morgenstunde hat Schaum im Munde“ belehrte er einen anderen Akademiker, den Dr. Riedl von der CSU aus München. Der bekam gleich noch einen übergebraten: „Sie verwechseln wohl den Bundestag mit der Oktoberwiesn, Sie Flaschenkopf!“ Den späteren CDU-Generalsekretär Volker Rühe bat er 1979: „Lassen Sie mich doch in Ruhe, Sie Gnom.“ Rühe rühmt den Toten jetzt als großen Demokraten.

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