: Klärschlamm verbindet Ost und West
■ West-Wasserbetriebe wollen mit Ostberliner Wasserwerken gemeinsame Schlammverbrennung bauen
Die Wasserwerke von West- und Ost-Berlin wollen ihren Klärschlamm künftig teilweise gemeinsam verbrennen. Für Schlämme aus den Klärwerken Marienfelde im Westen und Waßmannsdorf im Osten könnte auf DDR-Rieselfeldern nahe Marienfelde eine gemeinsame Verbrennungsanlage gebaut werden, erklärte gestern Heinz Tessendorf, Technischer Geschäftsleiter der (West)-Berliner Wasserbetriebe. Eine „gemeinsame Investition“ würde sich hier „anbieten“, weil es „gemeinsame Interessen“ gebe, bestätigte Direktor Klaus Kreibich vom Ostberliner VEB Wasserversorgung und Abwasserbehandlung (WAB), der gestern auf der Jahrespressekonferenz der West-Wasserbetriebe zu Gast war.
Für die DDR wäre eine gemeinsame Anlage der Einstieg in die West-Technologie der Schlammverbrennung. Für die Westberliner Wasserwerker dagegen böte sich ein Ausweg aus Platzproblemen in Marienfelde, erläuterte Tessendorf. Das Vorhaben soll sich in eine breite Kooperation zwischen den Wasserwerkern aus Ost und West einfügen, die bis hin zu einer gemeinsamen Klärwerksplanung reichen könnte. Auch eine gemeinsame Kontrolle der Grundwasservorräte unter der Stadt, die von beiden Seiten angezapft werden, ist im Gespräch.
Vom Senat wünschte sich Direktor Tessendorf eine Entscheidung zur Havelchaussee. In ihrer unmittelbaren Nähe liegen eine Reihe von Trinkwasserbrunnen der Wasserbetriebe; eine Entscheidung über die deshalb von Umweltsenatorin Schreyer geforderte Sperrung der Chaussee hatte der Senat jedoch kürzlich vertagt. Die Wasserbetriebe seien „nicht zufrieden“, wenn hier „nichts geschieht“, sagte der Direktor. Eine Teilsperrung sei als „Schritt in die richtige Richtung“ durchaus „erwünscht“, bekräftigte Tessendorf. Zumindest erwarten die Wasserwerker, daß das Parkverbot auf den unbefestigten Flächen entlang der Chaussee endlich durchgesetzt wird.
Jährliche Preissteigerungen von über zehn Prozent seien in den nächsten Jahren nicht zu vemeiden, sagte Tessendorf weiter. In diesem Jahr investieren die Wasserbetriebe 340 Millionen Mark, 59 Millionen mehr als im Vorjahr. Der Löwenanteil davon fließt in den Ausbau der Klärwerke
hmt
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