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Missile-Streit in Kanada

■ Angesichts der Umwälzungen in Osteuropa wächst die Opposition gegen neue Tests von US-Cruise-Missiles

Ottawa (dpa) - Die Vereinigten Staaten haben am Dienstag trotz der Entspannung in Europa ihr Testprogramm mit luftgestützten Cruise-Missiles über Kanada wieder aufgenommen.

Ein B-25 Bomber klinkt den Marschflugkörper über der Beaufortsee in der Arktis aus, von wo er eng am Boden fliegend den mehrstündigen Flug nach Südkanada beginnt. Die Cruise-Missile, im Ernstfall mit Atomsprengköpfen bestückt, ist bei diesem Test nicht bewaffnet.

Kanada stellt seit 1984 sein nordwestliches Territorium zur Verfügung, weil es ähnliche Bedingungen wie die Sowjetunion bietet. Dieser neueste Test ist aber noch kontroverser als frühere wegen der Auflösung kommunistischer Regimes im Warschauer Pakt. Kanadas Außenminister Joe Clark verteidigte am Montag im Parlament die Tests gegenüber Oppositionsangriffen mit der Bemerkung, daß „diese Art der Solidarität“ von Nato-Staaten fortgesetzt werden sollte.

In weniger als drei Wochen findet in Ottawa eine Konferenz der Außenminister von Nato und Warschauer Pakt über ein Abkommen des „Offenen Himmels“ statt. Der Vertrag sähe Überwachungsflüge mit nur 24stündiger Vorwarnung über dem gegnerischen Territorium vor. Bei diesem Test besteht die Begleiteskorte aus US-amerikanischen Kampfflugzeugen vom Typ F-15 und F-16 sowie kanadischen CF 18-Jägern.

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