: Auch Secord kriegt zwei Jahre auf Bewährung
■ Wegen Irangate muß neben North auch Ex-General Secord nicht in den Knast / Verurteilt wegen Lügen und nicht Waffendeal
Washington (dpa/wps) - Ein weiteres Urteil, um den größten politischen Skandal seit Watergate zur Farce zu machen: „Wegen Lügens vor dem Parlament“, und nicht wegen Waffenschmuggel für die Contra hinter dem Rücken des US -Kongresses ist der ehemalige General der US-Luftwaffe, Richard Secord, eine der Schlüsselfiguren in der Iran-Contra -Affäre, am Mittwoch in Washington zu zwei Jahren Gefängnis auf Bewährung verurteilt worden. Secord ist nach Oliver North der zweite Hauptbeteiligte bei den geheimen Waffenlieferungen an Iran und die Umleitung von Profiten an die Contras in Nicaragua, dem eine Haftstrafe erspart bleibt. North war vergangenen Sommer zu drei Jahren Gefängnis auf Bewährung verurteilt worden. Vom 20. Februar an muß sich die dritte Hauptfigur der Affäre, der ehemalige Sicherheitsberater William Poindexter, vor Gericht verantworten. Als Begründung für seine Entscheidung im Verfahren gegen Secord führte Richter Aubrey Robinson an, der Ex-General sei durch die Untersuchungen und den Prozeß schon „genug bestraft“. Secord hatte vergangenen November zugegeben, das Parlament belogen zu haben, als er vor dem Kongreßausschuß zur Untersuchung der Affäre Zahlungen an North abgestritten hatte. Dieses Schuldgeständnis war der kleine Preis dafür, daß elf weitere, substantiellere Anklagepunkte gegen ihn fallengelassen worden waren. Secord war von Poindexter und North mit der Logistik der Waffenverkäufe an Iran und zum Teil auch der Umleitung von Profite an die Contras beauftragt worden. Während des Prozesses hat Secord keine Reue gezeigt und bestritten, durch die Waffengeschäfte enorme Gewinne eingestrichen zu haben.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen