: Morgenpost in Rostock
■ Donnerstags-Demonstration litt unter Unwetter
An der schon traditionellen Rostocker Donnerstagsdemonstration nahmen vorgestern nur 2-3.000 Menschen teil. Und auch die Gottesdienste, von denen die Demonstrationen ihren Ausgang nehmen, waren nicht so gut besucht wie sonst. „Wer bei diesem Wetter noch demonstrieren geht, der verdient eine Auszeichnung“, sagt ein Rostocker. Doch auch wenn Sturm und Regen wohl die Hauptverantwortlichen für das Abbröckeln waren, es gibt auch noch andere Gründe. Die Stimmung ist nicht mehr so. Ein Kirchenmann: „Viele sind resigniert, weil die Deutschland -Schreier überwiegen.“ So kam es vorletzten Donnerstag zu Aggressionen.
Die Situation bei der inzwischen volks- aber nicht mehr SED -eigenen Ostseezeitung ist noch ungeklärt. Die Subventionen sind weg, neue Finanzquellen noch nicht in Sicht. Die scheint inzwischen aber die NNN, die Zeitung der NDPD gefunden zu haben. In Rostock wird gemunkelt, daß sich Gruner &Jahr bei der NNN einkaufen wollen. Zumindest im Straßenbild Rostocks ist der Hamburger Verlag schon präsent. Seit Anfang der Woche stehen weißgekleidete Menschen an den Straßen und verkaufen die „Hamburger Morgenpost“ in 10.000 Auflage und für 1.50 Ostmark.
hbk
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