: Es fliegt was in der Luft
■ Orkanböen erlegten Bäume, Masten und hoben Flachdächer ab
Stürmisches Ende einer Eiche Foto: Sabine Heddinga Gestern war in Bremen der Tag der Kreissäge. In allen Stadtteilen waren Arbeiter damit beschäftigt, am Tag zuvor noch stolze Bäume in handliche Einzelteile zu zerlegen. Am Donnerstag abend war aus dem kräftigen Geblase vom Nachmittag ein kräftiger Sturm mit Böen in Orkanstärken geworden. Besonders schlimm hat es den Bürgerpark erwischt. 200 Bäume, so schätzt Parkleiter Damke, wurden alleine hier entwurzelt oder geknickt, darunter zwei dicke Eichen. Viele Wege sind noch nicht wieder begehbar.
Doch nicht nur Bäume fielen. Der Sturm legte, wie beispielsweise am Osterdeich, auch Betonlichtmasten um. Die Straße mußte deshalb zwischen Tiefer und Sielwall gesperrt werden. Teilgesperrt war auch die Agnes-Heineken-Straße. Dort hatte eine Böe das Flachdach eines Wohnblocks teilweise abgehoben und Dachteile etwa 50 Meter durch die Gegend gewirbelt.
Auch das Flachdach eines Wohnhauses in der Recklingerhauser Straße kündigte den Dienst auf, flog davon und begrub bei der Landung drei Autos und einen Baum unter sich. Plattgemacht wurden in Findorff fünf Autos, ebenfalls von einem Flachdach. Trotz allüberall durch die Lüfte fliegender Gegenstände wurde, soweit der Polizei bekannt, kein Spaziergänger verletzt.
Weniger Glück hatten dagegen zwei Arbeiter, die im Industriehafen auf einem Binnenschiff die Wellblechabdeckungen der Ladeluken befestigen wollten. Die Männer wurden von einem Blech schwer verletzt. Die Polizei durfte bis zum Freitagmorgen gleich 210 mal zur guten Tat schreiten.
Gestern mittag hielt es die Weser nicht mehr in ihrem Bett. Osterdeichwiesen-Spaziergänger könnten sich am Wochenende nasse Füsse holen.
In Niedersachsen kamen bei dem Sturm zwei Menschen uns Leben. In Hannover wurde ein Wolfskäfig zerstört. Ein herumirrendes Tier fiel einen Fußgänger an und zerfleischten dessen Hund.
hbk
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