: Juso-Chefin Möbbeck schaffte Platz 4
■ Bei der Aufstellung der SPD-Bundestags-Liste standen nur die ersten drei Plätze fest
Die drei ersten Plätze der SPD-Liste für die kommenden Bundestagswahlen standen mit Hans Koschnick, der SPD -Vorsitzenden Ilse Janz und Ernst Waltemathe fest, darüber gab es keine Debatte auf dem SPD-Landesparteitag. Wählen wollten die Delegierten aber, wer auf Platz 4 kommt und eventuell nachrückt, wenn etwa Ernst Waltemathe, seit 17 Jahren im Bonner Parlament, zur Halbzeit ausscheiden sollte.
„Ich kann nicht anbieten, daß ich eine Frau bin“, stellte sich der Kandidat Wolfgang Kahrs, ex-Justizsenator, vor. Für Kahrs sprach dabei nach dem SPD-internen Proporz, daß er aus Bremen-Nord kommt und die drei anderen Bremer SPD-Regionen je schon eine KandidatIn haben.
Gegen Kahrs trat die Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen, Jutta Kellmann-Hoppensack, an. Sie hatte allerdings schon in ihrem Unterbezirk Bremen-West nur die knappe Mehrheit für sich gewinnen können.
Als Frau und Vertreterin einer neuen Generation präsentierte sich die dritte Kandidatin, die aus Bremen stammende Juso-Bundesvorsitzende Susi Möbbeck. Die 25jährige Politik-Studentin und Profi-Politikerin plädierte unter dem Beifall der Delegierten gegen eine „faktische Wahl auf Lebenszeit“, die Amtsszeiten müßten begrenzt und „immer wieder neue Leute mit neuer Kraft“ gewählt werden. Der Altersdurchschnitt der drei Männer, die die Bremer SPD -Mehrheit derzeit im Bundestag vertreten, sei 52 Jahre. Als einzige der drei KandidatInnen hielt sie eine knappe Rede, der die Delegierten konzentriert zuhörten.
Der überzeugenden Rede bedurfte es kaum noch, um die Mehrheiten zu klären. S. Möbbeck erhielt 73 Stimmen (etwa so viele Stimmen wie ihr Unterbezirk Ost hat), Jutta Kellmann erhielt 30 Stimmen (etwa die Hälfte der Stimmen ihres UB West) und W. Kahrs erhielt mit 63 Stimmen gerade die seines Unterbezirks und einen Teil aus dem Bremer Westen. K.W
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen